Sonntag, 1. April 2012

Hippies und Nietzsche



The times they are a changing aus dem NO NUKES_Album 1979  im Madison Square Garden




Eine kurze, jedoch die schönste Version dieses Liedes, find ich. 
Nie hatte eine ganze Generation auf solch unglaublich kreative und liebenswerte Art die Probleme in unserer Gesellschaft beim Namen genannt und besungen. Die Obrigkeit  hat sie mit den fiesesten Methoden bekämpft, anstatt auf sie zu hören und liess  die Flower-Power Bewegung von Medien und in den Schulen diffamieren,  ins Naiv-Lächerliche ziehen.

Wie gut  diese Gehirnwäsche funktionierte kann man heute auf Demo-Plakaten lesen, wie "Wir sind keine romantischen Hippies" 

Vor allem Thatcher und  Reagan sind verantwortlich für dieses Verbrechen an unserer Gesellschaft: der kreativste Teil dieser Generation wurde ausgeschaltet und  ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Das kann sich keine Gesellschaft leisten. Wie es unter diesem Neocon-Tandem, das nicht nur den wahnsinnigen Torbo-Kapitalismus auf Trab brachte,  beispielsweise in der Musikindustrie  zuging, darüber kann  man sich in diesem Spiegel-Artikel von 1990 informieren:  
"Wäre das heutige System (1990) bereits 1963 gängige Praxis gewesen - wir hätten vielleicht niemals von den Beatles gehört." 
Der Spiegel erwähnt dabei nicht, von wievielen wir tatsächlich nichts gehört und gelesen haben....

Das Resultat kann man überall sehen, nicht nur in unserer grotesk stockhässlichen, lieblosen Kulturlandschaft, die unter der Herrschaft von  Kultur.Mafiosis und vor allem "Bildungsphilistern" zur seelischen Sandwüste verkommen ist.
Den Begriff "Bildungsphilister" prägte Nietzsche in 'Die Geburt der Tragödie'. Mit erstaunlichem Weitblick klagt er sie verzweifelt und zornig an - jene Bildungsphilister, die in Feuilletons und Kulturreferanten sitzen und es in ihrer hybriden Arroganz wagen über Kunst zu urteilen, ohne selber im geringsten fähig zu sein ein einziges Kunstwerk zu erschaffen: Heute ist Nietzsches Betrachtung  aktueller denn je. 


Ich trau mich wetten, er hätte sich, wäre er in den 60ern dabei gewesen, auch ein Blümchen hinters Ohr gesteckt :o) 

Keine Kommentare: